St-Anna
  Jahresthema
 

 


Jahresthema 2022/2023

„Ein Rucksack voll Glück“

 

Glücklich sein, was ist das?

Ist es das fröhliche Lachen, das Kichern und Giggeln, was Außenstehenden signalisiert, hier geht es Jemandem gut?

Sind es die Phasen im Leben, in denen alles glatt läuft? Situationen in denen scheinbar alle Bedürfnisse befriedigt sind?

Bedeutet es frei von Problemen zu sein?

Oder können wir es gleichsetzen mit Glück haben?

Auf diese Fragen gibt es mittlerweile unzählige Antworten, da jeder Mensch wohl diese Fragen ganz individuell für sich beantwortet.

Nicht umsonst ist die Frage nach dem Glück die meistgestellte Frage in verschiedenen philosophischen Runden.

 

Sprichwörtlich hat aber auch jeder Mensch „sein Päckchen zu tragen“ oder „schleppt einen Rucksack mit sich herum“.

Wir alle können nicht immer Einfluss nehmen auf das, was von außen auf uns einwirkt, daher es ist es wichtig, von klein an, gestärkt in die Welt zu gehen. Einen Hinweis darauf was Menschen stark macht erhalten wir aus der Resilienzforschung.

 

Definition

„Resilienz“ stammt aus dem Englischen (resilience) und kann mit Widerstandsfähigkeit (Elastizität oder Spannkraft) übersetzt werden. Der Begriff meint die Eigenschaft, mit belastenden Situationen umgehen zu können (vgl. Wustmann, 2004, S.18).

  

Aus der Forschung lassen sich 7 Schwerpunkte der resilienz ableiten. 

Die Säulen praktisch gedacht bedeuten:

 

Akzeptanz

-          Ich habe gelernt, Herausforderungen anzunehmen

-          Ich habe gelernt, eine Situation zu betrachten

-          Ich habe gelernt, eine Situation realistisch zu bewerten

 

Selbstwirksamkeit

-          Ich habe gelernt, dass ich positiven Einfluss auf Situationen nehmen kann

-          Ich habe gelernt, dass ich ernst genommen werde

-          Ich habe gelernt, dass ich mir bei bestimmten Sachen selbst helfen kann

-          Ich habe gelernt, in anderen Situationen Hilfe zu holen

-          Ich habe gelernt, dass mein Handeln Auswirkungen / Konsequenzen hat

 

Optimistische Grundhaltung

-          Ich habe gelernt, Vertrauen zu haben

-          Ich habe gelernt, auf das Gute zu hoffen und dieses anzustreben

-          Ich habe Vorbilder, die mir eine zuversichtliche Betrachtungsweise vorleben

 

Lösungsorientierung

-          Ich habe gelernt, dass es immer wieder Herausforderungen gibt

-          Ich habe gelernt nach Lösungen zu suchen

-          Ich habe gelernt Lösungen auszuprobieren

-          Ich habe gelernt nicht funktionierende Lösungen los zu lassen

-          Ich habe gelernt funktionierende Lösungen beizubehalten

 

Selbstregulation

-          Ich habe meine Gefühle kennen gelernt

-          Ich habe gelernt, meine Gefühle auszudrücken

-          Ich habe gelernt meine Gefühle zu akzeptieren

-          Ich habe gelernt, dass ich Einfluss auf meine Gefühle nehmen kann

-          Ich habe gelernt, dass es Hilfen gibt, die mich bei der Regulation unterstützen

 

Beziehungsnetzwerk

-          Ich habe Menschen um mich, die mich lieben

-          Ich habe Menschen um mich, die ich liebe

-          Ich habe Menschen um mich, die mir zuhören

-          Ich habe Menschen um mich, denen ich zuhöre

-          Ich habe vertrauensvolle Beziehungen

-          Ich habe gelernt Kontakte zu knüpfen

-          Ich habe gelernt, dass gemeinsam Vieles schaffen kann

 

Zukunftsorientierung

-          Ich habe gelernt, dass ich gewachsen und gereift bin

-          Ich habe gelernt, dass schwierige Situationen vorbeigehen

-          Ich habe gelernt, dass es traurige und schöne Tage gibt

-          Ich habe gelernt Angst besetzte Situationen zu bewältigen und mich danach zu freuen

 

 

 

Was hat nun aber Resilienz mit Glück zu tun?

Aus den praktischen Ausführungen können unterschiedliche Glückssituationen, Glücksmomente abgeleitet werden. Auch hier gilt, dass die Momente selbst ganz individuell in ihrer Wertigkeit zu betrachten sind.

Viele der Resilienzfaktoren nehmen wir, wenn wir sie denn erlernt haben, als gegeben an. Häufig sind diese Faktoren so selbstverständlich, dass wir sie nicht mehr oder nur kaum wahrnehmen.

Kommt es dann zu Herausforderungen oder Störungen in unserem Leben werden diese Störungen verstärkt wahrgenommen, da sie zum einen aus dem normalen Ablauf herausstechen und zum anderen unangenehme Gefühle auslösen.

Es gilt also im Alltag, sich und die Kinder immer wieder neu an die eigenen Ressourcen, die eigenen vorhandenen Resilienzfaktoren zu erinnern, um diese stets präsent im Gedächtnis und in der Emotion zu haben.

 

Indem wir unseren Rucksack voll Glück packen, halten wir unsere stärkenden, glücklichen, hilfreichen Aspekte des Lebens präsent und im Gedächtnis.

Jede und Jeder von uns hat diese Momente, die uns durch´s Leben tragen, aufrichten und uns zufrieden mit uns selbst sein lassen. Also halten wir sie fest, nehmen sie in unsere Gedanken und unsere Herzen auf und schenken auch anderen Menschen stärkende Momente.